Zwei Inder umrunden Österreich


„Wir wurden sehr gastfreundlich aufgenommen und jeder hier unterstützt uns bei unserem Vorhaben“, schwärmen Bharat Pannu und Darshan Dubey von der Unterbringung bei ihrer Gastfamilie im Start- und Zielort St. Georgen im Attergau. Nach einer Woche Akklimatisation in Österreich fuhren die beiden über die Startrampe, um im Zweierteam Österreich zu umrunden.
Die Idee dazu entstand vor etwa einem Jahr in Nashik, einer Millionenstadt im Westen Indiens, nordöstlich von Mumbai. Schon 2016 ging Ammar Miyaji aus Nashik in Österreich auf der 1500 Kilometer Strecke an den Start. „Das Race Around Austria ist ein bekanntes Rennen. Ammar stammt aus demselben Ort wie wir und wir waren natürlich in Kontakt mit ihm und haben mit ihm über das Rennen gesprochen und viele nützliche Informationen von ihm erhalten, die uns hoffentlich helfen werden“, erklärt Bharat Pannu, wie die beiden auf das Rennen aufmerksam wurden.
Auf der Suche nach Bergen
Da die Heimatstadt der beiden im indischen Flachland liegt, wurde die Vorbereitung ins 200 Kilometer entfernte Pune verlegt, wo auch ihr Trainer Chai Velhal lebt. „Die Berge hier sind zwar auch nicht so hoch wie in Österreich, aber wir haben versucht, viele Anstiege zu trainieren und mit 30-Stunden Fahrten die Bedingungen so gut wie möglich zu simulieren“, beschreibt Velhal die etwa einjährige Vorbereitung. Da das Klima in Indien doch recht anders ist als in Österreich, habe man sich bei den Trainingsfahrten immer sehr über Regen und kalte Temperaturen gefreut. „Schlechtes Wetter war immer sehr gut für uns, weil so die Bedingungen ähnlich waren, wie wir sie hier in Österreich erwarten.“ Dementsprechend freuen sich die beiden Fahrer vor allem auf das Kühtai und den Großglockner, wo winterliche Bedingungen garantiert sind.
Betreuerteam mit RAAM-Erfahrung
Dass die Überwindung der 2.200 Kilometer und 30.000 Höhenmeter ein Erfolg wird, sollen insgesamt sieben Betreuer aus Österreich, Deutschland und Indien sorgen. Die internationale Besetzung des Begleitfahrzeugs soll möglichen Verständigungsproblemen auf der Strecke vorbeugen. Mit Divya Tate hat eine erfahrene Teamchefin das Sagen. Im vergangenen Jahr betreute sie bereits den Inder Ammar Miyaji bei seinem Antreten beim Race Around Austria 1500 und vor zwei Jahren leitete sie gemeinsam mit Coach Chai Velhal das Supportteam eines indischen Zweierteams beim Race Across America.