Österreichs letztes großes Sportabenteuer geht in die sechste Auflage

Im August ist der Attergau im Salzkammergut das Zentrum der Ultracyclingszene. Die besten Extremradfahrer der Welt starten am Mittwoch, den 13. August ihre Nonstop-Runde. Das Rennen wird als Zeitfahren ausgetragen, Windschattenfahren ist verboten. Damit sind die Sportler auf sich alleine gestellt. Gemeinsam mit ihrem Betreuungsteam, das in einem Begleitfahrzeug direkt hinter den Sportlern mitfährt, müssen die Teilnehmer die vorgegebene Strecke durchgehend absolvieren, bei Tag und Nacht.
Weltbester freut sich auf Heimrennen
Mit dem Steirer Christoph Strasser steht der momentan beste Ultraradfahrer am Start des Rennens. Vor zwei Monaten feierte der 31-Jährige seinen dritten Sieg beim Race Across America, erneut in Rekordzeit. „Klarerweise gelte ich als Favorit und mein Ziel ist es auch das Rennen zu gewinnen. Ich will die schwierige Strecke unter vier Tagen absolvieren. Rekorde sind dann einfach das Ergebnis einer perfekten Performance bei guten Bedingungen“, erklärt der Steirer.
In der Kategorie der Solofahrer muss sich Strasser gegen 24 weitere Konkurrenten durchsetzen. Vier davon haben das Race Across America auch schon erfolgreich beendet. Für die 2.200 Kilometer lange Strecke haben die Teilnehmer maximal fünf Tage und zwölf Stunden Zeit um als offizieller Finisher zu gelten. Damit können die Fahrer auch die Qualifikation für das Race Across America lösen und haben die nächsten drei Jahre einen Startplatz garantiert.
Ehrgeiziges Promiteam will aufs Podest im Viererbewerb
Sieben Olympia-Medaillen, sechs Weltmeistertitel sowie 18 WM-Medaillen haben die Athleten Christoph Sumann, Andreas Goldberger und Benjamin Karl in ihren Sportarten gewonnen. Während der Olympischen Winterspiele in Sotschi formierte sich die Mannschaft. Axel Naglich, Extremskifahrer und Streif-Pistenchef komplettiert das Quartett. „Die körperliche Belastung beim Race Around Austria ist enorm, auch im Viererteam. Du hast keinen Schlafrhythmus, musst um 2 Uhr nachts genauso im Rennmodus sein wie zu Mittag. Wir müssen zu jeder Zeit Druck aufs Pedal bringen, um vorne mitzufahren. Dazu kommt die Navigation, die ebenfalls ein wichtiger Faktor ist. Und ein bisschen Glück gehört auch dazu“, beschreibt Benjamin Karl.
17 Viererteams haben für das Rennen gemeldet. „Dieser Bewerb hat sich mittlerweile zu einem Prestigerennen der Radvereine entwickelt und das Promiteam zu schlagen ist sicherlich für manche Teams eine zusätzliche Motivation“, erklärt Rennleiter Michael Nussbaumer. In der Kategorie der Zweiermannschaften stehen mit Dominik Böcksteiner und Thomas Osbelt die oberösterreichischen Titelverteidiger am Start. Knapp drei Tage werden die Mannschaften für die 2.200 Kilometer benötigen.
Rund um Oberösterreich
Erstmals wird heuer auch Oberösterreich in einem eigenen Bewerb umrundet. Die Race Around Austria CHALLENGE dient als Einstiegsrennen in den Ultraradsport und startet gleichzeitig mit dem klassischem Race Around Austria am 13. August. Die 560 Kilometer können entweder alleine oder zu zweit bewältigt werden. Rund 24 Stunden werden für die Umrundung des „Hoamatlands“ benötigt. 76 Athleten haben gemeldet und der Großteil der Starter kommt aus Oberösterreich.
Die touristisch traumhafte Strecke führt von St. Georgen via Schärding an die tschechische Bundesgrenze. Über das Mühlviertel geht es zur südlich zur Donau, die in Mauthausen überquert wird. Der Enns entlang fahren die Teilnehmer an Steyr vorbei in die Kalkalpen. In der Urlaubsregion Pyhrn-Priel wartet mit dem Hengstpass der erste große Anstieg der Runde. Danach geht es über den Ziehberg nach Gmunden und über die Grossalmstraße und das oberösterreichische Seengebiet zurück nach St. Georgen/Attergau
Ein Highlight der Region
Seit drei Jahren ist St. Georgen im Attergau der Start- und Zielort des Rennens. Ein Großteil der Starter kommt aus der Region. Am Samstag, den 16. August findet am Abend im Eventgelände im Start-und Zielort das Attergauer Marktfest statt. „Bereits im letzten Jahr war es ein eindrucksvolles Ereignis für die Athleten. Der letzte Kilometer führt direkt durch das Fest. Die Besucher bilden bei jeder Ankunft ein Spalier für die Finisher wenn es durch die Zelte geht“, beschreibt der Rennleiter Michael Nussbaumer. Die ersten Einzelfahrer werden am Sonntag erwartet, ebenfalls während des zwei Tage andauernden Festes. „Die Region ist in der Rennwoche restlos ausgebucht“, erklärt Nussbaumer.